Pressemitteilung zu Fridays for Future: JU-Vorwürfe unhaltbar
Fridays for Future: Wenn die Politik nichts tut, ist Schule schwänzen nötig!
Seit Wochen gehen inzwischen auch in Deutschland Schüler*innen jeden Freitagvormittag auf die Straße, um für echten Klimaschutz zu kämpfen und bleiben dafür dem Schulunterricht fern. Auch in Erlangen demonstrieren inzwischen jeden Freitag hunderte Schüler*innen gemeinsam mit Studierenden, Auszubildenden und anderen jungen Menschen für ihre Zukunft.
In einer am 14. Februar auf Facebook veröffentlichten Pressemitteilung (https://www.facebook.com/JUerlangen/posts/2186255201467865) kritisiert die Junge Union Erlangen das Fernbleiben vom Schulunterricht und unterstellt den Schüler*innen, dass die Kundgebungen nur ein Vorwand seien, um die Schule zu schwänzen. Diese Behauptung ist absurd und abwegig vor dem Hintergrund, dass vielen der Schüler*innen im Voraus durch die Schulen sogar mit harten Sanktionen wie verschärften Verweisen gedroht wurde.
Die jungen Menschen, die jeden Freitag, manchmal auch bei klirrender Kälte, in Deutschland und zahlreichen anderen Ländern gegen die Untätigkeit der Regierungen protestieren, haben gute Gründe dafür. Die Politik muss jetzt handeln und alles tun, damit der Klimawandel noch so weit wie möglich eingedämmt wird und die katastrophalen Folgen so gering wie möglich gehalten werden. Und solange sie das nicht tut und die Zukunft der jungen Generation kurzfristigem Profit und Machtgier einzelner opfert, gehen wir auf die Straße!
In der Schule zu sitzen und zu lernen, welche Konsequenzen der Klimawandel hat und was man tun könnte, reicht nicht. Oder wie es Greta Thunberg, die 16-Jährige Schwedin, die bereits seit einem halben Jahr jeden Freitag streikt und die Schulstreiks inspiriert hat, auf dem Weltklimagipfel in Davos an die anwesenden Politiker*innen gerichtet sagt: „Ich will, dass ihr Panik habt. […] Und dann will ich, dass ihr handelt wie in einer Krise. Als würde euer Haus brennen. Denn es brennt.“ (Quelle: https://www.facebook.com/gretathunbergsweden/videos/688530981544236/)
Statt den jungen Demonstrierenden Opportunität und stumpfes Schule-Schwänzen zu unterstellen, fordern wir die Junge Union dazu auf, sich ernsthaft mit der Klimakrise zu befassen. Als Jugendorganisation einer Regierungspartei, die in ihrer Koalition nicht einmal die selbstgesteckten Klimaziele einhält, liegt es an der JU, für eine andere Klimapolitik in der Union einzustehen.
Des Weiteren sprechen wir uns gegen die Kritik der Jungen Union Erlangen an der Berichterstattung und Positionierung der Erlanger Nachrichten aus. (Es steht jeder/m Journalist*in frei, seine oder ihre Meinung zu äußern.) Aus einer Überschrift wie „Demo machte Spaß“, die die JU von einem Artikel der Erlanger Nachrichten vom 9. Februar zitiert, ist darüber hinaus unserer Auffassung nach nicht eine persönliche Meinung direkt abzuleiten. Sie informiert die Leser*innen, dass manchen jungen Menschen die Demonstration Spaß machte.
Bei „Fridays for Future“ handelt es sich nicht um Schule-Schwänzen, sondern um einen Streik, in dessen Natur es liegt, dass er viel beachtet werden soll. Samstags auf Demos zu gehen würde nicht die notwendige mediale und gesellschaftliche Aufmerksamkeit mit sich ziehen, die das Klima braucht. Solange die Klimaziele weiterhin verschleppt werden, stehen wir gemeinsam mit tausenden anderen Demonstrierenden freitags für echten Klimaschutz ein.
Der Vorstand der Grünen Jugend Erlangen: Anna Mina Morina, Daniel Kugler, Carla Ober, Florian Füermann, Jasmin Della Guardia, Max Studtrucker, 20.02.2019
Unsere Pressemitteilung findet ihr auch auf unseren Social-Media-Kanälen. Auf Facebook unter https://web.facebook.com/gjerlangen/posts/2501578826582215
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